ÜBER MICH

ÜBER MICH

„Emotionen sind kein Luxus, sondern ein komplexes Hilfsmittel im Daseinskampf“ Antonio R. Damasio

Sinan Özmen

Ich beschäftige mich seit meinen zwanziger Jahren mit inneren Prozessen von Menschen und mit menschlichen Beziehungen. Und in diesem Zusammenhang mit der Frage, wie sich autoritäre Prägung in Familie, Bildungssystem und Gesellschaft auf die menschliche Psyche auswirkt und was wir dem Autoritären entgegensetzen können.

Wie können wir den Kreislauf durchbrechen, um destruktive Verhaltensmuster nicht an die nächste Generation weiterzugeben? Um in einer Welt zu leben, in der wir uns nicht in Trennung begeben, sondern Begegnung und Verbindung ermöglichen?

Oft verstehen wir kognitiv, woher unsere Muster und Trigger kommen, können unsere negativen Gedanken, Gefühle und Handlungen jedoch nicht verändern. Das Veto-Prinzip® von Maike Plath, nach dem ich arbeite, wirkt auf allen drei Ebenen (Verstand, Körper und Emotion) und ist für mich damit das wirkmächtigste Instrument, um ein gleichwürdiges Zusammenleben zu fördern.

Nach meinen Studien der Theaterwissenschaft und des Schauspiels habe ich einige Jahre als Schauspielerin vor allen Dingen am Theater gearbeitet. Zu verstehen, was in den Figuren, die ich spiele, vorgeht, warum sie sich so verhalten, wie sie es tun und diese Perspektiven an ein Publikum weiterzutragen, war der Antrieb meiner Arbeit. 

Nur leider hatte ich nie gelernt, auf meine eigenen Grenzen zu achten und landete 2007 in einem schweren Burnout. Nach meiner Genesung gab ich den Beruf auf und begann, Theaterprojekte an Hauptschulen umzusetzen, wo ich unfassbar viel über Pädagogik und Menschlichkeit gelernt habe. Daraus entstand 2008 der Verein ACT e.V., den ich bis heute als Vorstand und Geschäftsführung leite. Mittlerweile haben wir mit unseren Projekten mehr als 6.000 Kinder und Jugendliche erreicht und seit 2017 einen eigenen Experimentierraum für Jugendliche auf der Sonnenallee in Neukölln.

Prägend auf diesem Weg war meine Begegnung mit Maike Plath im Jahr 2007. Sie hat während ihrer Tätigkeit als Lehrerin an einer Neuköllner Hauptschule das Veto-Prinzip® entwickelt. An einem Ort, an dem alle Jugendlichen sich geweigert haben, den Vorgaben des Schulbetriebs zu folgen, führte sie das Veto-Recht für alle Beteiligten ein. Dieser Schritt bildete die Basis für eine gleichwürdige Begegnung. Autoritäre Maßnahmen wurden ersetzt durch die Entwicklung von demokratischen Arbeitsinstrumenten, eine gemeinsame Zielsetzung und stärkende und kooperationsfördernde Austausch- und Reflexionsformate.

Das Konzept liegt mittlerweile in zwölf Publikationen vor. Seit 2013 ist Maike Plath zusammen mit Anna Maria Weber und mir Teil des Leitungsteams von ACT e.V. Gemeinsam haben wir das Veto Institut gegründet, um das Veto-Prinzip® an Erwachsene weiterzugeben. Ein stetiger Austausch und eigene  Weiterbildung auf kognitiver, emotionaler und körperlicher Ebene ist Teil unserer Führungshaltung. 

Mit meinem Anliegen, Gleichwürdigkeit in die Welt und vor allen Dingen in die Familien zu bringen, arbeite ich seit 2017 bundesweit als Trainerin für Gleichwürdige Führung mit Pädagog*innen, Führungspersonen und Eltern. Seit 2018 bin ich beratend tätig.

Ich bin Mutter von zwei Kindern. Seit der Geburt meines ersten Kindes beschäftige ich mich mit der Grundhaltung von Jesper Juul, lese seine Bücher, besuche Seminare und befinde mich aktuell im Abschlussjahr meiner vierjährigen Ausbildung zur Familientherapeutin am Deutsch-dänischen Institut für Familientherapie und Beratung nach Jesper Juul.

Das sagen Menschen über meine Arbeit:

„Ein Wunder – meine Tochter spricht nach dem Workshop endlich wieder mit mir, erzählt von ihrer politischen Einstellung und bietet mir ihre Babysitterdienste an. Ich bin sehr dankbar.“ NINA NEEF, Visual Thinking

„Danke für den tollen Workshop. Wow, er hat uns wirklich viel gegeben und auch ganz viel in uns bewegt. Wir hatten erstmal ein paar Tage gebraucht, den Input zu verdauen, aber gleich angefangen die Leitgedanken umzusetzen und es funktioniert super!“ EHEPAAR WEBER (Name geändert)

„Du hast eine so tolle, offene und sympathische Art die Inhalte zu vermitteln, mit vielen anschaulichen Beispielen aus deiner eigenen Lebenswelt. Insgesamt total empowernd. Der Workshop ist für mich ein offener, sicherer Raum, den ich vorbildhaft in die eigene Familie tragen kann, um meine eigene Prägung hinter mich zu lassen, hin zu einer gleichwürdigen Alltagsbeziehung. Ich kann den Workshop allen empfehlen, die aktuelle innerfamiliäre Auseinandersetzungen haben, wie auch generell Erziehungsberechtigten oder mit Kindern und Jugendlichen Arbeitenden.“ C. H., angehende Pädagogin

„Ich fand den Vortrag super hilfreich und lehrreich. Sollte jeder Elternteil mal gehört haben. Danke.“ LEILA (Name geändert)

Portrait-Foto: Sinan Özmen